Nachhaltige Gestaltung von Stellplatzanlagen

Unsere Ortsteile wachsen – und damit einher geht auch der ungebremste Bedarf an Kfz-Stellplätzen. Leider spielen die Grünraumgestaltung, klimatische und ästhetische Aspekte bei der Errichtung von neuen Parkflächen keine oder scheinbar nur eine störende Rolle. Wie in der Weinbergstraße oder rings um die Wohnanlage „Daheim in Saarmund“ versuchte man offenbar ein Maximum an Stellplätzen zu errichten und Flächen wurden dazu großflächig versiegelt*. Selbst auf dem Nachbargrundstück wurden Baumfällungen durchgeführt, um den Stellplatzbau nicht zu behindern und nachfolgend durch Wurzelwachstum zu schädigen. Das ist pragmatisch gedacht aber doch zu kurz..
Parkplätze ohne Bäume und Begrünung werden im Sommer schnell zu Hitzeinseln und verbreiten kein angenehmes „Mikroklima“. Die versiegelten Oberflächen erhitzen sich stark, ebenso die parkenden Autos. Regenwasser verdunstet auf den Betonsteinen schnell oder verschwindet zügig in Straßengullis anstatt in unser Grundwasser zu gelangen oder für eine längere Zeit durch Verdunstung Frische zu spenden.
Auch für die Bewohner der umliegenden Ein- und Mehrfamilienhäuser hat dieser Anblick sicher nichts mit einer angenehmen, ländlichen Wohnumgebung zu tun. Eine Beschattung von Parkplätzen mit Bäumen oder eine Heckenbepflanzung könnte zu einer erheblichen Verbesserung der Situation führen. Dies beinhaltet zudem eine deutliche Lärmreduktion und die Verbesserung der Luftqualität durch CO2– und Staubbindung. Auch gestalterisch leisten Bäume und Begrünung in Form von wilden Hecken oder Wiesenstücken einen bedeutenden Beitrag zur besseren Einbindung neuer Flächen in das dörfliche Ortsbild.
Die Mitglieder unserer Wählergruppe setzen sich dafür ein, dass solche tristen Stellplatzanlagen zukünftig nicht wieder entstehen können. Bei der Gestaltung muss dringend auf eine umweltverträgliche Umsetzung geachtet werden. Deshalb plädieren wir für eine Stellplatzsatzung, die nicht nur die Anzahl der verfügbaren Stellplätze festlegt, sondern auch Grundsätze ihrer Gestaltung. Als geeignete Maßnahme zur Umsetzung unseres Klimaschutzkonzeptes befürworten wir auch den Umbau vorhandener Anlagen. Dazu sollten auch Investoren durch eine Beteiligung an Folgekosten verpflichtet werden.

Am Beispiel des Park&Ride-Platzes in Bergholz-Rehbrücke sieht man, dass sich großflächige Versiegelungen wie in Saarmund vermeiden lassen. Auch in Potsdam und Berlin gibt es längst Regelungen, die so etwas wie in Saarmund verhindern.

Auf der Internetseite:
https://www.pattern-language.wiki/Jeder_f%C3%BCnfte_Auto-Stellplatz_ein_Baum
kann man sich informieren, wie es besser geht.
²Bodenversiegelung
bedeutet, dass der Boden luft- und wasserdicht abgedeckt wird, wodurch
Regenwasser nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen versickern kann, so
das Umweltbundesamt, das heißt bebaut, betoniert, asphaltiert,
gepflastert oder anderweitig befestigt.