Deponie Fresdorfer Heide
Negative Folgen für den Verkehr in den anliegenden Orten der Gemeinden Nuthetal und Michendorf.
Aber was ist Fresdorfer Heide überhaupt?
Die Fresdorfer Heide ist ein großes zusammenhängendes Waldgebiet nördlich von Fresdorf, liegt aber fast zur Hälfte auf Nuthetaler Gemarkung. Direkt an der Nuthetaler Grenze hat die Westberliner Unternehmergruppe Eckert in den 90er Jahren Land erworben und betreibt seitdem Kiesabbau im großen Stil.

Vom Kiesabbau zur Mülldeponie
Der inzwischen 36 ha große Kiessandtagebau von BZR liegt mitten im Landschaftsschutzgebiet und im Naturpark Nuthe-Nieplitz- Niederung und hatte zunächst ein Duldungsrecht bis 2019. Dann sollte er renaturiert werden und dem Landschaftsschutzgebiet eingegliedert werden. Alle erinnern sich sicher noch an einen Müllskandal 2004 , der zur Bestrafung des Geschäftsführers führte, allerdings nicht zur Beräumung des illegalen Mülls. Statt zu renaturieren stellte die Unternehmergruppe 2016 einen Antrag auf Erweiterung des Kiessandtagebaues um weitere 18 ha beim Bergamt und gleichzeitig einen Antrag zur Errichtung einer Mineralstoffdeponie Klasse 1 beim Landesumweltamt. Zugute kam dem Betreiber ein Gutachten des Landes Brandenburg, dass die Erschöpfung der Deponiefläche in wenigen Jahren prognostizierte und öffentlich um Bewerbungen bat. Etwa 5,4 Mio m³ mäßig belastete Mineralstoffe (Klärschlämme, Asche aus Müllverbrennungsanlagen, nicht brennbare Industrieabfälle, Bauschutt, konterminierter Boden), 200.000m³ jährlich sollen hier eingelagert werden.
Kiesabbau genehmigt
Im Dezember 2023 wurde die Erweiterung des Kiessandtagebaus in Richtung Süden (Pferdesteig) vom Landesbergamt genehmigt. Die Bürgerinitiative hat dagegen über den NABU geklagt und das Eilverfahren vorerst verloren. Grundlage für die Entscheidung des Gerichtes ist eine historisch überholte Sichtweise, die dem Rohstoffabbau noch immer ein höheres Gewicht einräumt, als Biodiversität und den Schutz wertvoller Landschaft direkt vor den Toren der ständig wachsenden Metropolen Potsdam und Berlin.
Verkehrssituation
Alles auschließlich per LKW durch Langerwisch und Saarmund. 350 Vierzigtonner rollen täglich an, bestenfalls über die A115 und Saarmund, in der Regel aber auch über Nudow-Saarmund, Güterfelde-Philippsthal-Saarmund, Potsdam-Rehbrücke-Saarmund oder Michendorf- Langerwisch.
Abdeckung und Grundwasser
Bis zur Abdeckung des fertiggestellten 1. Deponieabschnittes vergehen Jahre, in denen die giftigen Stoffe bewässert werden müssen, damit nichts vom Wind weggetragen wird. Giftiges Sickerwasser wird per Tankwagen in Richtung Ludwigsfelde transportiert, weil es nur dort abgenommen wird. Auch nochmal bis zu 150 Fahrten bei jedem Starkregen am Tag. Natürlich erhält die Deponie eine Abdichtung mit Folien nach unten. Diese wird mit 1m sandigem Material abgedeckt, darüber fährt dann schwere Technik. Wer kontrolliert, ob alles dicht ist und nichts kaputt geht? Grundwasserfließrichtung ist Osten, also Saarmunder Elsbruch – Königsgraben-Nuthe. Nördlich Saarmund beginnt an der Autobahn die Trinkwasserschutzzone III für das Wasserwerk Rehbrücke.
Naturraum
Weil die Deponie mitten im Wald liegt, wird ringsum ein 20m breiter Brandschutzstreifen abgeholzt werden müssen, leider. Auch wird man den zweithöchsten Berg der Gegend vom Dreieck Nuthetal wachsen sehen. „Nuthetal an der Müllkippe“, wer möchte hier noch wohnen? Es ist kurz gedacht, die Deponie so nahe an die wachsenden Metropolen zu legen, Frischluftschneißen und Naturraum Erholung sind von großem Belang.
Fazit
Wenn Deponiefläche gebraucht wird, dann bitte an günstigen wenig besiedelten Standorten mit mindestens Bahnanschluss oder Hafen.
Wir haben eine eindeutige Meinung zur Deponie: Wir sind dagegen und werden uns wehren!